
Robert Merz hat turboladermeister.de gegründet, um sowohl Werkstätten als auch ihre Kunden im Fall eines Defekts am Turbolader zu unterstützen. Im Gespräch mit FREIEWERKSTATT hat erzählt er von seiner Idee, Chancen und Herausforderungen.
FW: Wie funktioniert das Konzept von Turboladermeister.de?
Merz: Grundsätzlich sorgen wir dafür, dass jemand, der einen Schaden am Turbolader hat, diesen repariert bekommen kann, ohne ein Vermögen dafür ausgeben zu müssen. Dafür benutzen wir instandgesetzte Turbolader. Im Prinzip ist es ganz einfach: Der alte Turbolader wird auseinandergenommen und alles außer das Gehäuse kommt weg. Dann röntgen und vermessen wir ihn und was in Ordnung ist, verwenden wir wieder.
Wichtig ist, dass die Qualität stimmt. Wir erfüllen exakt die Herstellerkriterien. Der Turbolader wird diamantbestrahlt und ist optisch und technisch wie neu, aber mit dem Vorteil, dass er nur ein Drittel vom originalen Neuteil kostet.
Das Problem ist, dass es auch schwarze Schafe gibt, die zum Beispiel über eBay Billigware und Nachbauten aus China verkaufen. Wir verwenden nur Originalteile und garantieren Erstausrüsterqualität. Wir haben die richtigen Maschinen und arbeiten mit Fachleuten, die teilweise schon 15 Jahre in dem Segment tätig sind.
FW: Wie viele Werkstätten sind angeschlossen und welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen?
Merz: Wir haben 400 Partnerwerkstätten. Der Vorteil ist, dass wir Kunden, die uns anrufen, sofort zu Werkstätten in ihrer Region lenken können. So erhalten die Kunden automatisch ein besseres Angebot.
Der Turbolader an sich muss natürlich beste Qualität haben, aber auch beim Einbau muss die Qualität stimmen. Wenn da geschlampt wird, geht das nach hinten los. Das müssen die Werkstätten uns beweisen. Meiner Erfahrung nach kennen sich die meisten Werkstätten gut aus und Unerfahrene unterstützen wir und zeigen ihnen, worauf sie achten müssen. Letztendlich entscheiden dann die Kunden.
FW: Welches Ziel
möchten Sie mit Turboladermeister.de erreichen?
Merz:
Jeder, der einen Schaden am Turbolader hat, soll wissen, dass es eine gute
Alternative gibt, sowohl Kunden als auch Werkstätten. Die Werkstätten sollen
keinen Schrott im Internet bestellen, damit fallen viele auf die Nase und das
führt auch zu einem Imageproblem. Das sehe ich als meine Hauptaufgabe, dass
sich weder die Kunden noch die Werkstätten Schrott bestellen.
Wir können wie gesagt Erstausrüsterqualität mit 100 Prozent Leistung und 100 Prozent Lebensdauer gewährleisten und dabei trotzdem günstiger bleiben. Der positive Nebeneffekt ist, dass bei einem günstigeren Angebot auch die Margen für die Werkstätten besser sind. So sind am Ende alle glücklich und der Kundenbindungseffekt ist ebenfalls hoch.